Wie dünge ich meinen Rasen richtig?
Ein Hinweis vorab: Seit wir einen Rasenroboter unser Eigen nennen dürfen, hat sich die Rasenqualität bedeutend gebessert. Durch das ständige Mulchen werden dem Rasen Nährstoffe zurückgeführt. Dies sieht nicht nur gut aus, sondern reduziert auch erheblich die Menge von Rasendünger die wir benötigt haben!!
Doch zurück zum Thema: Möchte man die Optik eines „englischen Rasens“ haben, muss ein Wenig mehr tun als nur zu vertikutieren und zu mähen. Rasen braucht Nährstoffe. Beim Thema Rasendünger gibt es jedoch gewaltige Unterschiede.
Zu Beginn unseres Gartenabenteuers haben wir leider allzu oft günstigen Rasendünger aus dem Billig-Supermarkt gekauft. Ergebnis: In den ersten 14 Tagen wuchs der Rasen merklich, danach ließ die Wirkung genauso schnell nach wie sie gekommen war. Des Weiteren war der Rasen im Sommer völlig gelb und trocken.
Ist Blaukorn als Rasendünger geeignet?
Für meinen Schwiegervater ist Blaukorn die gärtnerische Allzweckwaffe. Man muss allerdings sagen, dass dieser mineralische Dünger für den Rasen nicht ideal ist. Er wirkt zwar schnell, aber die Wirkung verpufft nach zwei bis drei Wochen wieder. Die aggressiven Mineralsalze können zu Verbrennungen führen, vor allem bei einer Überdosierung. Eine ständige und permanente Düngung mit Blaukorn führt über die Jahre zu Mangelerscheinungen an den Pflanzen, da die Zusammensetzung des Düngers immer gleichbleibt und nicht auf die jeweiligen Anforderungen abgestimmt ist. Auch ist die Qualität des Blaukorns nicht immer gleich. Finger weg von Billigangeboten. Für uns jedenfalls kommt Blaukorn nicht in Frage!
Richtige Entscheidung treffen
Wie auch beim Saatgut kann man auch beim Dünger schon positive Entscheidungen treffen. In Zeiten des Klimawandels und langer Trockenperioden ist es wichtig durch den richtigen und maßvollen Düngereinsatz die Trockenresistenz der Gräser zu stärken.
Nun gibt es viele bekannte Düngemittelhersteller auf dem deutschen Markt wie Compo, Wolf, Neudorff, Cuxin u.v.m., die sich mit ihren Marketingversprechen förmlich überschlagen. Ein guter Rasendünger sollte unserer Ansicht nach eine Kombination überwiegend aus organischen und geringen mineralischen Bestandteilen haben, um ein Gleichgewicht zwischen Nutzen/Aussehen und Umweltverträglichkeit zu erhalten. Für uns besonders wichtig: Der Dünger darf nicht Bienengefährlich sein! Man sollte definitiv Langzeitdüngern den Vorzug geben, die Ihre Wirkstoffe über einen Zeitraum von ca. 120 Tagen freisetzen. Somit verhindert man Wachstumsspitzen!
Im Großen und Ganzen unterscheiden sich die bekannten Marken in der Wirkweise nicht unbedingt. Auch für uns wichtig…..die Darreichungsform. So finden wir staubarme, pelletierte Dünger bedeutend einfacher auszubringen, als z.B. Dünger in Pulverform. Zum Ausbringen haben wir einen Wolf-Düngemittelstreuer verwendet. Aber auch die althergebrachte Hand-Methode haben wir genutzt. Für unsere Frühjahrs-/Sommerdüngung haben wir Compo, Cuxin bzw. Neudorff Rasendünger genutzt. Die Wirkweise war bei den genutzten Düngern gut, mit einem leichten (subjektiven) Vorteil für Compo und Cuxin.
Wenn man zu einem rein organischen Dünger greift, hat man eigentlich ein gutes Gewissen. Wir haben jedoch auch festgestellt, dass wenn man einen rein organischen Rasendünger verwendet, man mehr Dünger benötigt, um den gleichen Effekt zu erzielen, als z.B. bei einem herkömmlichen, mineralischen Dünger. Wie dieses sich dann in der Gesamtbilanz ökologisch auswirkt, können wir nicht sagen, man sollte es aber im „Hinterkopf“ behalten.
Was uns immer aufgefallen ist, ist der doch intensive Geruch bei manchen Düngern. Ein Geruch nach Ammoniak weht durch unsere Nase. Vielleicht liegt dies am Zusatz von getrockneten Hühnermist oder ähnlichem. Da möchte man dann auch nicht wissen, woher dieser kommt!
Eine weitere Alternative stellen sogenannte Bodenaktivatoren dar, die von verschiedenen Herstellern angeboten werden. Wir haben im Frühjahr eine Testfläche mit einem solchen Bodenaktivator von Palaterra bearbeitet. Dieser soll das Bodenleben anregen und wichtige Boden- und Mikroorganismen unterstützen bzw. zufügen. Das Ergebnis war wirklich in Ordnung, jedoch war die Wirkung nicht gleichzusetzen mit dem eines Rasendüngers, aber dafür hat man ökologisch gedüngt. Einige Hersteller statten bereits ihre organischen Rasendünger auch mit diesen Bodenaktivatoren aus.
Bei einem Besuch Anfang des Jahres in der Schweiz sind wir auf einen Hersteller aufmerksam geworden, den wir bis dato nicht kannten. Die Firma Hauert Dünger. Auf der Demopark 2017 im Juni in Eisenach haben wir dann mal auf dem Messestand vorbeigeschaut. Sehr interessante Produkte. In der Saison 2018 werden wir auch mal den organischen Rasendünger von Hauert ausprobieren (Hauert Biorganic). Der soll laut Auskunft frei von Mist und Gärrückständen sein. Hört sich gut an, aber mal sehen, wie der sich schlägt!
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